Alben & Lieder

Ich brauche nichts

1968, Text/Musik: Georg Kreisler

(LP "Die heiße Viertelstunde", 1968)

Ich brauche nichts, außer meinem Schmuck.
Der ist Millionen wert und das ist mir genug.
Ich brauche nichts, denn da steht mein Haus,
zwölf Zimmer, Mittelmeer - damit ist es aus.

Ich brauche nichts, außer, Gott sei Dank,
daß ich mein Konto habe bei der Schweizer Bank.
Sonst will ich nichts, außer meinem Mann,
wobei ich feststellen muß, an dem ist nicht viel dran.

Ich bin ein anspruchsloses Kind, Sie würden staunen.
Denn ich besitze weder 'n Flugzeug noch 'n Pferd.
Ich hab zwar sicher hier und da paar perverse Launen.
Wer hat die nicht? Das ist doch kaum der Rede wert.

Ich brauche nichts. Außer dem Rolls Royce.
Doch der ist nur kaputt und rostet im Gehäus'.
Den kleinen Wunsch - ich sag es unverhüllt -
den ich noch habe, hat man leider nicht erfüllt:

Ich wünsch' mir ein mächtiges Deutschland zurück,
ein Land, das die Welt wieder spürt,
mit Danzig, der Ostmark und von Polen das Stück,
das uns von Rechts wegen gebührt.

Auch Südtirol darf dann nicht mehr abseits sein
und bis Olmütz muß es deutsch wie die deutsche Schweiz sein.
Oh Schicksalstag laß mich nicht länger im Stich!
Ich warte, ich warte auf dich.

Sonst will ich nichts. Keinerlei Besitz.
Ich bin in Nizza, Teneriffa, Sankt Moritz.
Die kleine Jacht liegt ja noch am Pier.
Dort wird mein Sohn erzogen. Der wird Offizier.

Ich brauche nichts. Ein paar Barren Gold -
doch nur De Gaulle zulieb', ich hätt' sie nicht gewollt.
Sonst brauche ich nichts. Ich lebe, welch ein Greu'l,
von meinen Aktien bei Ford und Standard Oil.

Ich werd' die Aktien mal im deutschen Rhein versenken,
denn von Amerika zu leben liegt mir fern.
Jedoch mein Mann sagt: Warum soll man's denen schenken?
Und so kassiere ich die Dollars - doch nicht gern.

Und nur bis mein Deutschland sich wieder erhebt
und wiedervereint sich erhellt.
Auch Holland wird deutsch und Deutschafrika lebt
und wir führen die westliche Welt.

Doch nicht gegen uns, wie's einmal gewesen,
nein, mit uns vereint gegen die Chinesen.
Ich harre der Stunde des deutschen Gerichts.
Bis dahin - noch etwas Sekt!? - brauch ich nichts.


(CD "Als der Zirkus in Flammen stand", 1999)

Ich brauche nichts, außer meinem Schmuck.
Der ist Millionen wert und das ist mir genug.
Ich brauche nichts, denn da steht mein Haus,
zwölf Zimmer, Mittelmeer - und damit ist es aus.

Ich brauche nichts, außer, Gott sei Dank,
daß ich mein Konto habe bei der Schweizer Bank.
Sonst brauch' ich nichts, höchstens meinen Mann,
wobei ich feststellen muß, an dem ist nicht viel dran.

Ich bin ein anspruchsloser Mensch, Sie würden staunen.
Natürlich ist da noch mein Flugzeug und mein Pferd.
Nun ja, ich habe hie und da perverse Launen.
Wer hat die nicht? Das ist doch kaum der Rede wert.

Ich brauche nichts. Höchstens den Rolls Royce.
Doch der ist nur kaputt und rostet im Gehäus'.
Den einen Wunsch - ich sag es unverhüllt -
den ich noch habe, hat man leider nicht erfüllt:

Ich wünsch' mir ein mächtiges Deutschland zurück,
ein Land, das die Welt wieder spürt,
mit Danzig, der Ostmark und von Polen das Stück,
das uns von Rechts wegen gebührt.

Auch Südtirol darf dann nicht mehr abseits sein
und bis Olmütz muß alles deutsch wie die deutsche Schweiz sein.
Oh Schicksal Du läßt mich zu lange im Stich!
Ich warte, ich warte auf dich.

Sonst brauch' ich nichts. Keinerlei Besitz.
Ich bin in Nizza, Teneriffa, Sankt Moritz.
Die kleine Jacht, die liegt ja noch am Pier.
Dort wird mein Sohn erzogen. Der wird Offizier.

Ich brauche nichts. Ein paar Barren Gold -
ja nur meinem Mann zulieb', ich hätt' sie nicht gewollt.
Ich brauche nichts. Ich lebe, welch ein Greu'l,
von meinen Aktien bei Ford und Standard Oil.

Ich werd' die Aktien eines Tags im Rhein versenken,
denn von Amerika zu leben liegt mir fern.
Jedoch ich sag mir: Warum soll ich's denen schenken?
Ja, und so kassier' ich halt die Dollars - doch nicht gern.

Und nur bis mein Deutschland die übrige Welt
auf die Plätze verweist: eins, zwei, drei.
Dann endlich fällt Rußland, ganz Asien fällt,
nur Japan bleibt vorläufig frei.

Dann kommt auch unser eisener Besen,
zu den jüdisch versifften Chinesen.
Ja, dann schlägt die Stunde des deutschen Gerichts.
Bis dahin - mein Freund - brauch ich nichts.